Das Nachbarschaftshaus „Kiek in“ und der Kiez-Treff West folgten auch in diesem Jahr dem Aufruf unseres Verbandes für Sozial-kulturelle Arbeit (der Nachbarschaftshäuser Berlins) e.V., zur Teilnahme am Europäischen Fest der Nachbarn (La Fête des voisins, neighbour’s day).
Wir haben uns seit 2012 gemeinsam mit anderen Nachbarschaftseinrichtungen und Stadtteilzentren in Berlin der Initiative angeschlossen, die 1999 vom 17. Arrondissement von Paris ausging, initiiert vom Verein „Freunde von Paris“ unter dem Motto „Kein Pardon für Gleichgültigkeit“. Jedes Jahr am letzten Freitag im Frühlingsmonat Mai finden diese Begegnungsangebote gleichzeitig statt.
Im letzten Jahr nahmen europaweit etwa 30 Millionen Nachbarn von sozialen Einrichtungen an kleinteiligen, teilweise recht originellen Begegnungsaktionen teil, die gegenseitiges Verständnis und gemeinsames Handeln förderten sowie in Isolation lebenden Mitmenschen den Zugang zu sozialen Kontakten erleichterten.
Auch bei uns hat sich das, was als kleine Beteiligungsidee entstanden ist, zu einer größeren Aktion entwickelt, die aber doch einfach und überschaubar bleiben soll. Wir wollen Anregungen geben, in Kontakt zu treten und gemeinsam Angebote der sozialkulturellen Freizeitgestaltung zu entwickeln oder bestehende für sich zu nutzen. Das bleibt immer wieder eine Herausforderung für unser humanistisches Engagement.
Am 27. Mai fanden also auch bei uns die Aktionen «Das Nachbarschaftshaus „Kiek in“ tritt vor die Tür» und «Boule-Spiel für alle am Kiez-Treff West» statt (www.fest-der-nachbarn.de /Marzahn-Hellersdorf).
Vor dem Nachbarschaftshaus „Kiek in“ lud eine Kaffeetafel zum Verweilen ein. Kaffee und selbstgebackener Kuchen waren spendiert. Waltraud Stein und Jochen Kramer vom Nachbarschaftshaus waren mit den Nachbarinnen und Nachbarn aus dem Stadtteil im Gespräch. Etliche freiwillig Engagierte unterstützen die Versorgung und animierten zu kreativer Selbstbetätigung. Birke Stahl, Anke Ulbricht und Ramona Starke vom Bereich Jugendhilfe/Kita, unterstützt von weiteren Helfer(inne)n, boten viel Interessantes für Kinder wie Erwachsene. Es wurden neue Spiele ausprobiert, mit Schwungtuch und „Fröbelturm“ viel Bewegung erzeugt, gemeinsam Musik gemacht, gelauscht und Lieder gesungen. Das begeisterte auch die Gruppe von Kindern aus Syrien, die nicht zum ersten Mal in Begleitung aus der Flüchtlingsunterkunft zu uns herüber gekommen waren.
Pünktlich um siebzehn Uhr (wie aktionsweit vorbereitet) haben Kindern und Ältere gemeinsam die bunten Luftballons in den Berliner Himmel aufsteigen gelassen. Auf den angehängten Kärtchen stehen ein Gruß vom „Fest der Nachbarn“ und die Adresse. Vielleicht kommt wieder eine Antwort aus Polen oder Österreich, wie wir das schon erlebt haben.
Auch am Kiez-Treff West stand ein geschmückter Tisch mit spendiertem Kaffee und Kuchen auf der Wiese. Gleich nebenan spielten Nachbar(inne)n aus dem Kiez Boule und regten Passanten an mitzumachen. Sie hatten dazu in den Tagen zuvor die Sandgrube eines verwaisten Spielplatzes gesäubert. Auch hier gab es einige Gespräche und neues Interesse an den Angeboten der sozialkulturellen Arbeit.
Es war also ein erfolgreicher Aktionstag und es gibt schon Ideen, wie wir das nächste „Fest der Nachbarn“ noch interessanter machen können.